Industrie pusht Konjunktur auf 3 Prozent Wachstum
Die Schweizer Konjunktur gibt sich so dynamisch wie seit über 10 Jahren nicht mehr. Nach Einschätzung von BAK Economics wird das Wachstum des Schweizer Bruttoinlandsprodukts im laufenden Jahr 3.0 Prozent betragen. Damit expandiert die Schweizer Wirtschaft fast doppelt so stark wie ihr Wachstumspotenzial. Dennoch sind bisher keine Anzeichen einer Überhitzung absehbar: kräftig steigende Löhne, Preise oder Zinsen sind nicht zu erwarten. Das ungewöhnlich hohe Expansionstempo 2018 wird von einer dynamischen Auslandsnachfrage und dem wieder günstigeren Frankenkurs gestützt, wovon insbesondere das verarbeitende Gewerbe profitiert. Der Rückenwind gerade aus dem internationalen Umfeld wird aber in den kommenden Monaten nachlassen. Im Euroraum hat sich das Quartalswachstum im ersten Halbjahr 2018 bereits halbiert, was mit gewisser Verzögerung auch die Schweizer Unternehmen zu spüren bekommen werden. Hinzu kommt die Unsicherheit über die globalen Handelskonflikte. Ebenfalls als belastend erweisen sich hausgemachte Risikofaktoren (Umsetzung Steuervorlage 17, Rahmenvertrag mit der EU). BAK Economics prognostiziert für 2019 ein BIP-Wachstum von 1.6 Prozent. Nach dem konjunkturellen Ausnahmejahr 2018 stehen die Zeichen damit wieder in Richtung Normalisierung.