Medienmitteilung BIP-Prognose für die Schweiz
Gemäss der neuen Prognose von BAKBASEL bleibt der Expansionspfad der Schweizer Wirtschaft sowohl 2016 als auch 2017 verhalten. Seit Jahresbeginn hat sich insbesondere das aussenwirtschaftliche Umfeld spürbar eingetrübt. Der bislang unterstellte Aufschwung in den Industriestaaten verzögert sich, weshalb im laufenden Jahr nachfrageseitig nur mit wenig Rückenwind für den Schweizer Exportsektor zu rechnen ist. Die ausbleibenden Nachfrageimpulse verstärken nochmals die Investitionszurückhaltung der Unternehmen, welche sich aufgrund der Belastung durch den weiterhin starken Franken bereits im zweiten Halbjahr 2015 immer deutlicher gezeigt hat. Hinzu kommt, dass eine baldige Einigung zwischen der Schweiz und der EU bezüglich der Umsetzung der Masseneinwande-rungsinitiative zunehmend unwahrscheinlich erscheint. BAKBASEL geht zwar nicht davon aus, dass es zu einer Aufkündigung der Bilateralen Verträge kommt, gleichwohl wird die Unsicherheit bis weit in das Jahr 2017 hoch bleiben und die Investitionstätigkeit hemmen.
Eine wichtige Wachstumsstütze bleibt der private Konsum. Allerdings ist aufgrund der steigenden Arbeitslosenzahlen und einer moderateren Arbeitsmarktzuwanderung auch hier eine Abschwächung der Dynamik zu erwarten. Insgesamt prognostiziert BAKBASEL für 2016 ein reales BIP-Wachstum von 0.8 Prozent (2015: +0.9%). Im Jahr 2017 dürften die derzeit ausgeprägten globalen Belastungsfaktoren (China, BREXIT, Ölpreise, Deflationsgefahr) an Bedeutung verlieren. Im Zuge dieses Normalisierungsprozesses ist mit einer Beschleunigung der globalen Konjunktur zu rechnen. BAKBASEL erwartet für 2017 eine wieder etwas kräftigere Expansion der Schweizer Wirtschaft (+1.5%), das Potenzialwachstum wird jedoch weiterhin nicht erreicht.